05.10.2020

Rundenstart 04.10.20 / Bericht Rheinpfalz


Lokalsport Coole Aktion, starker Start Handball: Kobras haben Biss. Sie taxieren ihre Opfer, stellen sich in Position und stoßen vor. Dass das zum Erfolg führt, hat sich am Sonntagabend in der Speyerer Osthalle gezeigt. Die Herren des TSV wollten einen besonderen Saisonauftakt, und hoch gewonnen haben sie auch noch. Von Susanne Kühner Speyer. Sie haben ihn bekommen, nicht zuletzt durch ihre Eigeninitiative und das Drumherum ein bewegtes Spiel. Die HSG Eckbachtal II haben die Domstädter zum Verbandsliga-Auftakt empfangen. „Wir wuppen das“, sagte Bürgermeisterin Monika Kabs im Vorfeld, als Trainer und Marketingmanager Benjamin Eisensteck ihr vom Vorhaben berichtete, das erste Spiel der neuen Saison mit Publikum und Fangetöse auszurichten. Der TSV wuppte es, und die Zuschauer halfen mit. Disziplin lautet das Zauberwort. Konkret: Hygienekonzept beachten. Während das Publikum sich durch Abstand schützt, gehen die Handballer auf dem Feld auf Tuchfühlung. „Dieser Weg wird kein leichter sein“, singen die Söhne Mannheims aus der Konserve, als Eckbachtal einmarschiert – leichte Ironie von Discjockey Seemann, dem Mann am Mischpult, der für musikalische Zwischenspiele sorgt. Die Kobras gehen in Stellung. Robust wirken sie von der Statur her in ihren schwarz-weißen Trikots im Vergleich zu ihren Gegnern in strahlendem Gelb-Rot. Ein spreizbares Nackenschild untermalt bei ihren Gleichnamigen im Tierreich die Drohhaltung. Das breite Kreuz macht bei den Ballkünstlern Eindruck. Über den notwendigen Biss, um dem Gegenüber das Handwerkszeug zu legen, verfügen sie. Anders als die Originale versuchen sie keineswegs, bei der ersten Bedrohung zu fliehen. Im Gegenteil: die Speyerer Kobras gehen in die Vollen, hängen sich rein, um alles rauszuholen. Während sie sich durch das Getümmel vorm Eckbachtaler Tor schlängeln, in der sechsten Minute 5:2 und nach der ersten Halbzeit 16:13 vorne liegen, haben sie stets die gute Sache vor Augen. Die hat sich der TSV nämlich zur Aufgabe gemacht beim Premieren-Spiel. Den Kindernotarztwagen unterstützt er. Mediziner Ingo Böhn, ehrenamtlich mit dem Fahrzeug im Einsatz, weilt in der Halle. Die Hälfte der Eintrittsgelder fließt für das Engagement. Das sind nach Adam Riese schon mal 600 Euro – so viele Zuschauer sind zugelassen, und so viele sind auch gekommen. Ein paar zusätzliche Spenden gibt’s obendrauf und: das Geld aus der Versteigerung eines Trikots der Rhein-Neckar-Löwen, die Eisensteck am Ende des Matchs mit Jannis Schneibel durchführt. Schneibel spielt selbst bei den Löwen und zeigt sich von den Kobras angetan. „Speyer spielt einen sehr guten Ball“, betont er gegenüber der RHEINPFALZ. Das Konzept des Trainers sieht der Handballer aus Hochdorf umgesetzt. Den sozialen Zweck findet er cool. Genau deshalb verfolgt Schneibel die Partie. In Harmonie mit Eisensteck treibt er den Trikotpreis in die Höhe. Für 205 Euro geht es weg – an Sozial- und Sportdezernentin Kabs. Der Endstand: 33:20 für die angriffslustigen Kobras. Quelle Ausgabe Die Rheinpfalz Speyerer Rundschau - Nr. 231 Datum Montag, den 5. Oktober 2020 Seite 20

 


©2024 TSV Speyer e.V. zur mobilen Webseite Datenschutz | Impressum