26.09.2019

Klaus Bethäuser aus Speyer zieht sich aus Ämtern zurück – Welche Auszeichnungen er erhalten hat


Mit 70 Jahren ist für Klaus Bethäuser Schluss mit offiziellen Ämtern im pfälzischen Geschehen. Das wiederum prominent besetzte Trainersymposium in Schifferstadt und die Prüfungen im Rahmen der B-Trainer-Ausbildung Ende Juni waren die letzten Handlungen des Speyerers, der seit 2008 als Lehrwart des Verbandes fungiert hatte.
Wo anfangen mit der Beschreibung des enormen sportlichen Engagements des früheren Bankkaufmanns, der seit 60 Jahren dem TSV Speyer angehört und seit 2015 Ehrenmitglied ist? „Man könnte ein Buch schreiben“, sinniert Bethäuser.
Der Bogen spannt sich von seinem ersten Match im April 1959 über Großereignisse in der Sporthalle Ost wie bei deren Eröffnung 1978, als zum Match des TSV gegen die Weltklasse-Mannschaft des TV Großwallstadt über 1000 Zuschauer kamen, und die Organisation von Reisen zu internationalen Handball-Großveranstaltungen bis zur Kooperation in Sachen Aus- und Fortbildung des pfälzischen mit den Verbänden aus Rheinhessen und dem Rheinland.
 
Bethäuser wurde der Handball quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater, zwei Brüder und seine Schwester waren ebenfalls aktiv, wobei auch Tischtennis anfangs eine Rolle spielte. Nach einem vierten Platz bei den Stadtmeisterschaften konzentrierte sich der frühere Linksaußen ab der A-Jugend jedoch ausschließlich auf das Spiel mit dem größeren Ball.
 
Erfolge stellten sich rasch ein. Bereits 1960 gewann Bethäuser mit der C-Jugend des TSV auf dem Großfeld die Pfalzmeisterschaft. Mit früheren Speyerer Größen wie Torwart und B-Nationalspieler Dieter Boos, Franz Beauzil, Bernd Wende, „Carlo“ Schreyer, Dieter Lerch oder Roland Butz spielte er bis zur Regionalliga.
 
Wegen eines Meniskusschadens beendete er seine aktive Laufbahn, inzwischen bereits auch seit 1979 Abteilungsleiter (bis 1987), bereits mit 32 Jahren. Gut, dass Bethäuser früh zweigleisig gefahren war.
 
Erst 18-jährig ,betreute er die TSV-Frauen, von 1970 bis 1972 war der Speyerer für die Männer des TSV Kuhardt verantwortlich. 1982 erwarb er die C-Trainer-Lizenz und wurde Mitglied des Verbands-Lehrstabes. 1984 folgte die B-Lizenz.
 
Im selben Jahr gelang mit den Speyerer Damen der Sprung in die Regionalliga. Auf Torsten Löffler, den späteren Erstliga- und dreimaligen A-Nationalspieler, den Bethäuser ab 1988 als B-Junior coachte, ist er sehr stolz.
 
Engagements beim Nachwuchs in Lingenfeld und Waldsee folgten später. Von 1999 bis 2005 gewann Bethäuser mit der weiblichen Jugendauswahl des pfälzischen Verbandes zwei Mal das renommierte Grenzlandturnier.
 
„Die Entwicklung der Spielerinnen und Spieler war für mich am wichtigsten. Falls ich als Trainer wieder einsteigen sollte, dann nur im Jugendbereich“, meinte er.
 
Zuständig für Marketing und Werbung gehörte der 70-Jährige von 1992 bis 1998 dem TSV-Vorstand an. Bethäuser war Organisator der populären Speyerer Sportschau, letztmals 2013.
 
Zu leuchten beginnen seine Augen, wenn er über herausragende, von ihm mit verantwortete Handball-Ereignisse in Speyer spricht. So zum Beispiel früher das Franz-Schreiber-Gedächtnisturnier mit damals hochklassigen Teilnehmern.
 
Er erinnert sich genau an das Resultat des Endspiels von 1982, als Erstligist TuS Hofweier den Zweitligisten TuS Griesheim mit 15:14 besiegte. Oder als Partien gegen Traditionsmannschaften 700 Zuschauer in die Osthalle lockten. Oder den Vergleich der Speyerer Frauen gegen die Nationalmannschaft der UdSSR, den 900 Menschen sehen wollten.
 
Oder das Benefizspiel gegen Hofweier zu Gunsten Joachim Deckarms. Damals geknüpfte Beziehungen wie zum früheren Nationalspieler Hansi Schmidt bestehen heute noch. „Das sind Dinge, die man nie vergisst“, schwärmt Bethäuser.
 
Und was macht der Träger der Sportmedaille der Stadt Speyer (1997) und Inhaber des Ehrenbriefs des Pfälzer Handball-Verbandes (2005), immerhin seit 13 Jahren im beruflichen Ruhestand, jetzt?
 
Zum einen erfolgt die Übergabe an seinen Nachfolger Marcel Trinks. Dazu gehört auch die Sichtung des Archivs in der Verbands-Geschäftsstelle in Haßloch. Zum anderen will Bethäuser Fahrradtouren machen und wieder mehr reisen – und natürlich weiterhin die bereits traditionellen Besuche von Welt- oder Europameisterschaften organisieren.


 


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