18.12.2019

Blütenweiße Weste erlaubt das Träumen


PFALZ-SPORTLER DER WOCHE: Volleyballer des TSV Speyer

Von Marek Schwöbel 

Speyer. Die Bilanz nach der Vorrunde kann sich sehen lassen: In der Volleyball-Regionalliga Südwest haben die Männer des TSV Speyer nach neun Spielen neun Siege auf dem Konto. Der Aufstieg in die Dritte Liga ist greifbar nahe.

Eine blütenweiße Weste, gerade einmal sieben abgegebene Sätze und beide Partien gewonnen, als es über den Tiebreak ging. „Eine Hinrunde ohne Niederlage ist beeindruckend“, stellt TSV-Spielertrainer Gerrit Jann fest. Seit er in der vergangenen Saison das Ruder beim TSV Speyer übernommen hat, läuft es beim Regionalligisten. Das liegt auch daran, dass es Jann vor der Runde gelungen ist, einen breiten Kader auf die Beine zu stellen. Und so stehen neben erfahrenen Spielern wie Christian Eckenweber, André Bohlender oder Malte Stohner einige junge, hungrige Akteure auf dem Feld, die nicht nur von den Erfahrenen lernen, sondern sich auch gegenseitig anstacheln.

Das wirkt sich auf die tägliche Trainingsbeteiligung aus. War in der vergangenen Saison gerade einmal knapp mehr als ein halbes Dutzend Spieler bei den Übungseinheiten, kann Jann inzwischen im Normalfall zwei Mannschaften aufstellen. So verfügt er über genügend Kräfte für alle einzelnen Übungseinheiten. Angenehmer Nebeneffekt: Die Konkurrenz im Kader erhöht das durchschnittliche Niveau.

Zu sehen war dies in der jüngsten Begegnung, als der TSV Speyer beim Aufstiegskonkurrenten SG Rodheim mit 3:0 gewann. „Es war der erste Sieg in Rodheim, an den ich mich erinnern kann“, sagt Jann. Und dabei wechselte er im letzten Satz, den seine Auswahl knapp mit 25:23 für sich entschied, munter durch. Sein zufriedenes Fazit: „Ich kann jeden im Team bringen.“ Alle zwölf Spieler seien auf dem gleichen Level. „Es war trotz der Auswechslungen kein Leistungsabfall zu erkennen“, zeigt sich der TSV-Trainer erfreut.

„Über Weihnachten wollen wir weiter dranbleiben, um die Spannung zu halten“, gibt Jann bereits die Devise für die kommenden Wochen aus. Es gelte, weiter gut zu trainieren, ohne den Bogen zu überspannen. Wer alle Hinrundenpartien gewonnen hat, will natürlich weiter ungeschlagen bleiben.

Auch wenn die wirklich schweren Spiele noch anstehen. Denn außer Rodheim hatte Speyer alle Mitkonkurrenten für den Aufstieg in der abgelaufenen Hinrunde in der heimischen Osthalle zu Gast. Jetzt gilt es, auch auswärts die Punkte zu holen. Doch darum ist es Jann nicht bange: „Die Mannschaft hat einen tollen Charakter. Da gönnt jeder dem anderen den Punkt und den Einsatz.“ Wichtig werde natürlich sein, dass der Kader des TSV Speyer von größeren Verletzungen verschont bleibe.

Bereits in der vergangenen Saison hat der TSV Speyer einen verstohlenen Blick Richtung Dritte Liga geworfen. Damals hatte Abteilungsleiter Heinz Fischer die Mannschaft in der Hoffnung auf die höhere Klasse beim Verband als möglichen Nachrücker angemeldet für den Fall, dass einige Konkurrenten im vorderen Tabellenfeld auf einen möglichen Aufstieg verzichten oder sogar Teams aus Liga drei abmelden.

Diese Hoffnungen wurden damals am Ende jedoch enttäuscht. Diese Saison hat der TSV Speyer sportlich die Möglichkeit, sich auf dem direkten Weg zu qualifizieren. Dafür müsste allerdings die Weste so lange wie möglich blütenweiß bleiben.


Quelle: Rheinpfalz, 18.12.2019
 



 


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