24.05.2018

Begeistert vom sauberen Sport


Spanier Miguel Munoz in seiner neuen Heimat Speyer und beim TSV längst heimisch
Von Susanne Kühner
 
 
Speyer. Miguel Munoz (46) ist ein temperamentvoller Typ. Und er hat Ehrgeiz. Das beweist er seit gut drei Jahren beim TSV Speyer als Turner. Nach 25 Jahren Auszeit stieg Munoz – der früher in der spanischen Nationalmannschaft aktiv war – hier wieder ein. 2017 holte er den vierten Platz bei der deutschen Meisterschaft der Senioren. Sein Ziel, heuer aufs Treppchen zu kommen, verpasste er.
Sechs Jahre zählte Munoz, als er durch Zufall das Turnen entdeckte. „Meine Mutter hat mich zum Judo geschickt, aber gegenüber in der Halle haben die Turner trainiert“, erinnert sich der sympathische Familienvater noch gut an die ersten optischen Eindrücke, die bei ihm das Interesse weckten.Bis zum 18. Lebensjahr ging Munoz regelmäßig in die Sporthalle und startete bei Wettkämpfen. „Aber Abitur beziehungsweise Studium und Sport miteinander zu vereinbaren, ging nicht mehr“, berichtet er.
Also konzentrierte sich der Architekt auf seine Ausbildung und die Karriere. Sein Beruf führte Munoz vor fünf Jahren nach Deutschland und direkt nach Speyer. „Hier gefällt es mir sehr gut“, versichert Munoz, dessen Tochter bei den Funky Teens im TSV tanzt und dessen Söhne Fußball bei der JSG Römerberg spielen.
 
Auf die Idee, wieder ins Turnen einzusteigen, kam er bei einer Turnshow, als er die Altpörtel-Hupser des TSV sah. „Erst habe ich gesagt, das kann ich nicht machen. Aber dann war ich im Training und bin geblieben“, erzählt der Spanier.
 
Pech: Schon beim zweiten Training brach er sich das Schulterblatt nach einem Sturz vom Barren. Selbst verheilen muss das Ganze. „Der Arzt hat zu mir gesagt: keine gefährlichen Sportarten“, meint Munoz und grinst.
 
Sein Ehrgeiz trieb ihn an, und nach eineinhalb Jahren wollte es Munoz wissen. „Ich habe immer mehr ausprobiert, und meine Trainerin Esther Münch hat mich sehr motiviert.“
 
Er erntete den Lohn für seinen Fleiß: Munoz gewann bei der Gau-Meisterschaft und belegte Platz zwei bei den Rheinland-Pfalz-Titelkämpfen. „Dann kam Berlin“, sagt er und zieht die Augenbrauen hoch.
 
Das Leistungsniveau bei der DM überraschte den Südeuropäer. „Ich hab’ die Konkurrenz gesehen und dachte nur, oh Gott.“ Er gab alles: „Das war super, total top. Das Beste am ganzen Jahr.“
 
Dabeibleiben will Munoz: „Turnen ist für mich ein sauberer Sport. Man muss sich alleine behaupten. Es gibt zwar Konkurrenz. Aber jeder hilft dem anderen und freut sich mit ihm“, Boden, Reck, Barren, Sprung, Seitpferd – alle Übungen müssen sitzen. Ans Reck tritt Munoz aber am liebsten: „Man fühlt sich leichter. Das ist wie fliegen.“


 


©2024 TSV Speyer e.V. zur mobilen Webseite Datenschutz | Impressum