Danshakai - Schwarzgurtfortbildung

Denke immer daran dass Karate nicht nur im Dojo stattfindet

Am vergangenen Wochenende trafen sich die Danträger, Lehrer und Übungsleiter des BSK im Budokan Bensheim um im Rahmen des zweiten Danshakai des Jahres unter der Leitung der BSK-Sensei zu trainieren und sich auszutauschen.
Schnell wurde klar, dass der Fokus dieses Danshakai nicht auf einem bestimmten Bereich der Kampfkunst, einer bestimmten Form oder einem bestimmten Aspekt der Trainingsführung liegen sollte, wie man es häufig von anderen Seminarbesuchen gewöhnt ist. Die Sensei Christian Lind und Christof Dahmen erläuterten bereits zu Beginn des ersten Trainings, dass an diesem Wochenende die Kampfkunst als Ganzes mit all ihren Facetten und einzelnen Übungsbereichen im Mittelpunkt des Trainings und der dazugehörigen Theorie stehen sollte. Ziel für die Teilnehmenden sollte es sein, sich auf die Bereiche zu besinnen, die man selbst in seiner Übung zu wenig oder gar nicht beachtet oder seinen Schülern zu wenig vermittelt, um diese Defizite dann, durch die neu erkannten oder wieder in Erinnerung gerufenen Zusammenhänge, verbessern zu können. Das Verständnis für die Kampfkunst als Einheit, die ohne die Übung all ihrer einzelnen Bereiche nie vollständig werden kann, sollte verstärkt werden.
Hierzu wurden sowohl im Training als auch in der Theorie die einzelnen Bereiche nacheinander betrachtet. Im Training ging dies über die Einwärmung mit Qi-Gong und Dehnungsübungen über die Übung der Kata, Kihon, Kumite, Goshin, Renzoku waza und Kakie bis hin zu Abhärtungs- und Kräftigungsübungen. Hierbei wurden immer wieder die einzelnen wichtigen Übungsbestandteile des jeweiligen Bereichs angesprochen.
Auch der theoretische Übungsteil des Wochenendes befasst sich mit der Kampfkunst als Einheit. Ausgehend von der Kata als Mittelpunkt wurden die verschiedenen Bereiche noch einmal im Gespräch reflektiert. Hierbei wurden neben den bereits im Training angesprochenen Bereichen wie Kihon waza und Jiyu waza auch Bestandteile der Kampfkunst wie die Selbstverteidigung, der Kampf oder auch die Meditation und das Verhalten im Alltag betrachtet. Der Fokus wurde auch hier auf die einzelnen Aspekte in diesen Bereichen und die Zusammenhänge zwischen ihnen gelegt. Ebenfalls wurde vermittelt, dass man die einzelnen Bereiche zwar isoliert betrachten kann, sie aber im Grunde nur Bausteine des Gesamten sind. Viele der einzelnen Aspekte, die bezogen auf einen Bereich behandelt wurden, wie beispielsweise die Haltung oder die Achtsamkeit, sind in allen Bereichen essentiell und können dort auch geübt und verbessert werden. Ebenso wurde auch der Einsatz der einzelnen Übungsbereiche im Unterricht als Mittel thematisiert, um bei einem Schüler oder in der Übungsgruppe ein bestimmtes Übungsziel oder Fortschritt zu erreichen.
Ich denke, als Übungsleiter oder Lehrer ist es wichtig sich diese Zusammenhänge immer wieder bewusst zu machen und auch möglichst alle der Bereiche in die eigene Übung mit einzubeziehen. Durch das eigene Verständnis kann man so auch den Schülern die Notwendigkeit der einzelnen Übungen und die Verbindungen zwischen ihnen besser verdeutlichen. Die BSK Sensei haben mit diesem Danshakai neue Impulse und Aspekte für die eigene Übung und die Trainingsführung mit auf den Weg gegeben. Herzlichen Dank an dieser Stelle für dieses sehr lehrreiche und interessante Seminar.

Anemone Frisch