Jugentrainingslager in Ruhestein

Training auf der Parkour-Anlage in Baiersbronn


Morgentraining an der Ski-Sprungschanze Ruhestein


Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung
Sensei Christof Dahmen demonstriert eine Abwehr gegen einen Messerangriff

hier ein bemerkenswerter Bericht zum Trainingslager:

Über das vergangene Wochenende fand in Ruhestein das Jugendtrainingslager unter der Leitung von Sensei Christof Dahmen und Sempai Philip Müller statt. Das letzte Mal als ich in Ruhestein war, ist knapp 6 Jahre her. Was hat sich verändert? Zunächst sieht man das offensichtliche: Die Hütte ist gleich, der Schuppen wurde zum „Honig Lädele“ umgebaut, die Skisprungschanze gibt es noch und aus unbekannten Gründe wurde die Telefonzelle vor der Hütte entsorgt. Doch was hat sich in den Köpfen der damaligen Teilnehmer verändert und was bedeutet eigentlich richtige Freundschaft?
Fragen die der Sensei am ersten Abend des Trainingslagers ansprach und die mich immer wieder beschäftigen. Es ist schon länger her - etwas zur Zeit des letzten Ruhesteins – als mir ein guter Freund sagte ich würde meine Piercings (7 an der Zahl) irgendwann einfach nicht mehr tragen, da ich feststellen würde, das ich diese „Provokation“ nicht mehr brauche. Ich verstand es erst nicht und lächelte – da ich es als Witz auffasste. Knapp 2 Jahre später stand ich vorm Spiegel im Budokan Bensheim und lächelte wieder – da ich den Witz der keiner war – endlich verstand. Ich packte die Dose mit den „Tackern“ zurück in meine Tasche und entsorgte die Dose nach einigen Wochen. Die Frage die mir zu dem Zeitpunkt durch den Kopf ging war: Wie gut muss mich jemand kennen der so etwas „voraussieht“ bzw. wie viel Menschenkenntnis und Erfahrung muss dieser Freund haben, um zu sehen, das ich eigentlich nicht der bin, der ich zur Zeit bin?
Und der gleiche Freund kaufte mal wieder vorm Trainingslager ein, kochte das Essen, buchte die Hütte, spielte abends Gitarre…… Viele kennen Ihn als Sensei. Er ist derjenige der im Hintergrund die Dinge beobachtet und hilft den Schülern wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Manchmal durch einen kleinen Nebensatz , den man 2 Jahre später versteht, manchmal durch passende Worte die zunächst mal „weh tun“. Sempai Philip Müller ergänzte am Freitagabend, das die Worte, so hart und evtl. „Sinn frei“ sie im ersten Moment erscheinen, immer erst angenommen werden sollten. Nur dann ist man in der Lage sich selbst zu hinterfragen und etwas an seinem Verhalten zu ändern. Denn nur wer sein „falsches“ Verhalten auf Dauer ändert, wird wertvoll für die Gruppe.
Doch was ist jetzt Freundschaft genau? Laut Wikipedia ein auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander, das sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet. Laut Facebook eine natürliche Zahl, welche hinter dem Wort „Freunde“ steht.
„Ein Freund ist jemand, den ihr jederzeit anrufen könnt und ihm sagt ihr habt ein Problem – hol mich ab oder komm vorbei ich brauch dich. Ein Freund frägt nicht nach oder sucht Ausreden - er kommt vorbei!“ – so definierte es der Sensei. Freunde bekommt man nicht durch Bestätigung einer Freundschaftsanfrage, man muss viel zusammen erlebt und durchgemacht haben, man muss zusammen gelacht und geweint haben, man muss zusammen durch Dick und Dünn gehen. Dafür gibt es auch keine App – man muss selbst aktiv werden. Vielleicht ein spontan zubereitetes, orangenes Erfrischungsgetränk zu sich nehmen oder jemanden durch gezielten Einsatz von Wasserfesten Stiften eine Nachricht hinterlassen. Alles Dinge, die zusammenschweißen und somit Ausgangspunkt für eine feste Freundschaft sind.
Ich möchte mich bei Sensei Christof Dahmen und Sempai Philip Müller und den anderen Teilnehmern für das Trainingslager bedanken.